Workshop
"Lerne mit dem Herzen zu denken"

Eine szenische Lesung über Cato Bontjes van Beek und Sophie Scholl

  • Findet mehrmals statt:
    11:00 bis 12:30 Uhr
    13:45 bis 15:15 Uhr
    Runder Saal ()

Was ist Widerstand und wann beginnt er? Ist Widerstand das Attentat auf den Diktator? Das Leben im Untergrund? Oder auch schon das Verteilen von Flugblättern? Die verbotene Hilfe für Unterdrückte? Vielleicht bereits das Mitwissen geheimer Pläne? Das Treffen mit anderen kritisch Denkenden? Wie kann man eigentlich „Widerstand“ definieren?

Stellen Sie sich eine Behörde in der Bundesrepublik Deutschland in den 50er Jahren vor: Eine Mutter kämpft um das Ansehen und den Ruf ihrer von den Nazis ermordeten Tochter, der Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek. Jahrelang wird die Mutter hingehalten und muss beweisen, dass ihre Tochter eine eigenständig politisch denkende junge Frau war, die ihren Mut mit dem Leben bezahlte.
Zeitgleich „entdeckt“ und vereinnahmt Nachkriegs-Deutschland die Biografie von Sophie Scholl. Das junge Mädchen, das ebenfalls und fast zur selben Zeit wie Cato verurteilt wurde und für seine Überzeugungen starb, wird das junge Gesicht des deutschen Widerstands.

Sophie wird wortwörtlich auf einen Sockel gestellt: Heute steht ihre Büste in der Walhalla bei Regensburg, während Cato, die das gleiche tat, so gut wie vergessen ist. Doch wer waren die beiden wirklich?
Diese szenische Lesung stellt die Biografien der jungen Frauen, die im selben Alter waren und nur kurz nacheinander hingerichtet wurden, nebeneinander. Sie zeigt, wie Widerstand im Alltag Platz fand. Und sie beleuchtet, wie das junge Nachkriegsdeutschland nicht nach erlittenem Unrecht Recht sprach, sondern ideologisch zwischen „guten“ (Weiße Rose) und „fragwürdigen“, weil kommunistischen (Rote Kapelle) Widerstandsgruppen unterschied.

Beteiligte

  • Johanna Kunze, Schauspielerin
    Website
    Regisseurin, Theaterpädagogin, Dramaturgin, Schauspielerin, Sprecherin etc.
  • Frauke Geyken, Promovierte Historikerin, Publizistin
    Website